Vereinsgeschichte

Tief verwurzelt und immer wieder neu erblüht –
Der Kleingärtnerverein ZU DEN LINDEN e.V.

Wo heute alljährlich das beliebte Marmeladenfest gefeiert wird und die grünen Parzellen kleine Paradiese im Alltag sind, half früher der Anbau von Rüben und Kartoffeln über den gröbsten Hunger hinweg. Die Kleingärten in Mascherode haben eine lange Tradition.

Anfang des 20. Jahrhunderts begann in dem bäuerlichen Dorf die Randbebauung durch Zugezogene, die aus der nahen Stadt Braunschweig kamen. Ackerland als Gartenland – wer an der Westseite des heutigen Möncheweges ein Stückchen Land beackern durfte, der konnte sich nicht nur mit Obst und Gemüse versorgen, sondern auch in die Natur fliehen. Denn der Garten diente nach und nach nicht nur ausschließlich als Nahrungsquelle, wie es vor allem während und nach den beiden Weltkriegen der Fall war, der Garten war auch ,Balsam für Körper und Seele’. Die Menschen konnten sich hier entspannen und dem oft harten Alltag entfliehen.

Nach 1945 wurde der Wunsch vieler Bürger immer größer, ein speziell ausgewiesenes Gartengelände in Mascherode zu haben. Eine solche Gartenanlage sollte die Gesundheit fördern und erhalten, Freizeitmöglichkeiten bieten, die Gemeinschaft stärken sowie auch das Ortsbild verschönern. Die Gemeinde stellte schließlich neues Gartenland an der Nordseite des Friedhofs zur Verfügung.

Am 05. Mai 1960 wurde der Kleingärtnerverein ZU DEN LINDEN e.V. durch Paul Steffens gegründet. Mittlerweile reichen die Gärten bis zum Rand des „Hohen Holzes“. Mit dem Bau der Seniorenresidenz 2011 an der Alten Kirchstraße mussten einige Kleingärtner ihre Parzelle räumen, konnten jedoch einen neuen Garten beziehen. Inzwischen führt ein lange geplanter, Anfang 2016 fertiggestellter Fuß-und Fahrradweg durch die Kleingartenanlage und gerne schauen die Fußgänger und Fahrradfahrer rechts und links in die Gärtchen und erfreuen sich an Blumenpracht und sattem Grün.

Rund 50 Mitglieder zählt der Verein aktuell und jeder Hobbygärtner hat sich sein ganz eigenes, individuelles grünes Reich geschaffen. Während noch vor einigen Jahren eher ältere Gartenfreunde zum Verein gehörten, wissen nun immer mehr jüngere Familien das eigene kleine Naturparadies zu schätzen. Kleine Kinder erleben, dass Äpfel und Mohrrüben nicht im Supermarktregal wachsen. Die älteren, erfahrenen Vereinsmitglieder stehen den Jüngeren mit Rat und Tat zur Seite, geben gerne von ihren selbstgezogenen Tomaten- oder Kohlrabipflanzen ab.

Also von wegen „Spießergarten“ und „verschrobener Laubenpieper“!
Der Gartenverein ZU DEN LINDEN ist eine kleine idyllische Oase mitten in Mascherode voller Lebendigkeit und Leidenschaft – in der Geschichte des Dorfes tief verwurzelt und in all den Jahren immer wieder neu erblüht.

C. Knoßalla-Steffens
Gartenfreundin